Allein unter Dingos

In längst vergangenen Zeiten, als unser Zuhause noch Cairns war, buchten wir einen Trip nach Fraser Island. Die überaus freundliche und hilfsbereite Reisebüroangestellte, hatte es mit ihren teuflischen Tricks geschafft, uns die Reise schmackhaft machen. Sie sagte, man fahre mit Allrad-Geländewägen (Gut…man sagt auch nicht nasses Wasser…Allrad-Geländewagen) durch die Wälder der Insel auf holprigen Dschungelpfaden und an den Stränden, die zu einer Art Inselautobahn umfunktioniert wurden. Für diejenigen die sich jetzt fragen :“ Hey! Wieso nehmen die Trottel nicht einfach die Straße?“, hier die Antwort: Es gibt keine Straßen auf der Insel! Ganz einfach! Die Insel ist ein Naturschutzgebiet und der Lebensraum von vielen verschiedenen Tier und Pflanzenarten (…und Menschenarten aber dazu später mehr). Wie dem auch sei kamen wir am Mittag des 16. Dezember in Hervey Bay an, wo wir zuerst eine Nacht im Hostel zu verbringen hatten bevor es losging. Gegen 16:00 Uhr an diesem Tag vor der Reise in die Ungewissheit und 1000 Gefahren mussten sich alle die den Trip gebucht hatten in dem Foyer (falls man das in einem Hostel so nennen kann) einfinden, um einer kurzen Ansprache der Veranstalter zu lauschen. Im Grunde ging es nur darum, vorab zu klären wer mit wem in welchem Wagen sitzt, wer einen Führerschein besitzt bzw. noch zusätzlich 21 Jahre alt ist und ganz wichtig, was wir zum essen einkaufen sollten. Also zum Thema essen muss man sagen, es wurde nicht gesagt was genau wir einkaufen sollten, das war uns überlassen, sondern eher wie viele Mahlzeiten eingeplant waren. Wir schlossen uns mit sechs anderen zusammen um beim Einkauf zu sparen. Somit war dann auch schon mal die Frage gegessen, mit wem wir uns einen Wagen teilen, da sieben bis acht Personen in ein Fahrzeug passten.

Die Gruppe war sehr sympathisch und wir verstanden uns von Anfang an sehr gut untereinander. Die Gruppe bestand aus Phil und mir, Miriam, Svenja, Tobias, Fabian und Lucas die wie wir aus den deutschen Landen stammten und unserem Gruppenkanadier Bryce.

Am nächsten Morgen um 8:00 Uhr ging es dann los, nachdem wir einen Film über die Verhaltensregeln, insbesondere die, welche den Verkehr betreffen angeschaut hatten und die Geländewägen beladen hatten. Eine Fähre setzte uns auf der Insel ab und schon ging der Trip los.

Der erste Halt war ein kleinerer, nicht ganz so bekannter Süßwassersee in dem wir badeten und uns an dem schneeweißen Strand ausruhten. Es war sehr faszinierend wie blau und klar das Wasser war. Auf Fraser Island gibt es viele Süßwasserseen, die zum baden ideal sind, im Gegensatz zum Meer, dass die Insel umgibt (Was du nicht sagst!). Das Problem im Meer ist, dass es um die Insel nur so von tödlichen, giftigen Quallen und Haien wimmelt, welche das ungestörte Baden ein wenig erschweren. Gegen Nachmittag nachdem wir ein reichhaltiges Mittagsmal genossen hatten zog unsere Karawane, die aus vier Wägen und geschätzten 20 Menschen bestand zum nächsten See. Das besondere an diesem See war, dass man erst ca. 30 Minuten durch den Wald auf einem Trampelpfad wandeln musste, um sich dann in einer wirklich wüstenartigen Sanddünenlandschaft wieder zu finden. Man sah den See anfangs nicht, erst als man ein bisschen die Dünen beschritten hatte. Der See an sich war sehr ruhig und wirklich super zum Schwimmengehen. Im Süßwassersee leben kleine Fische, die die den Badenden die Hornhaut abfressen, da sie sich von abgestorbenen Hautzellen ernähren. Ein leichtes kitzeln beschreibt das Gefühl wohl am ehesten. Abends gab es dann ein nicht weniger reichhaltiges Barbecue im Zeltcamp welches mit genügend Bier, Cider und dem Getränk des Teufels abgerundet wurde. Goon (Eigentlich wäre für Goon ein eigener Eintrag von Nöten, von dem jetzt zunächst jedoch abgesehen werden muss. Goon ist ein sehr günstiges, weinhaltiges (und man munkelt es würden noch Fisch- und Eibestandteile den unverwechselbaren Geschmack abrunden) Getränk, welches dem glücklichen Genießer einfach mega die Birne wegdonnert). Sehr wichtig ist an dieser Stelle noch, dass wir keine richtige Toilette hatten und in den Busch gehen mussten. Das Loch das dafür ausgehoben wurde, musste exakt 50 Zentimeter tief sein. In der Dämmerung sahen wir einige Dingos, die die nächtlichen Buschtoilettengänge zu einem besonderen Erlebnis machten (Ach so nicht falsch verstehen, es kamen alle heil wieder nach Hause aber man wusste dass es die Dingos gibt, bloß nicht wo). Außerdem war in dieser Nacht der Himmel sehr klar, sodass man den unbeschreiblichen Sternenhimmel inklusive Milchstraße bestaunen konnte.

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Der zweite Tag auf der Insel begann um 7:00 Uhr. Nach einem sehr reichhaltigen Frühstück hieß es dann:“ Aufsitzen!“. Erste Station an diesem Tage war Eli Creek ein Bach, in dem es eine relativ starke Strömung gab, sodass man sich vom Wasser zum Strand tragen lassen konnte. Zweite Station waren die Champaign pools, kleine Wasserbecken im Felsen im Norden der Insel, in die die Wellen des Meeres schwappen und so für einen kohlensäureähnlichen Blubb sorgen. Dritte Station war Indian Heads, ein rießiger Felsen, von dessen Spitze man den ewig langen schnurgeraden Strand der Insel überblicken konnte und von dort oben im Wasser viele Schildkröten und gelegentlich auch Haie, oder vielmehr deren Schatten im Meer bestaunen konnte. Station vier war dann zum Schluss ein altes Schiffswrack. Es war sehr von den Gezweiten und den Witterungen gezeichnet und zum ersten mal auf unserer Tour konnte sich unser Guide Toni dazu erhaben, uns etwas zu erzählen. Er erzählte uns die Geschichte des Wrackes oder vielmehr die des Schiffs, welches sich einst dahinter verbarg. Mit unserem Guide Toni wären wir dann bei besagter Menschenart der Insel. Er war ein bisschen ein Einsiedler, der wohl zu einem Bierchen oder zwei nie Nein sagen würde. Abends gab es dann wieder das selbe Programm wie am Abend zuvor: Grillen und Goon!

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Tag drei war von der Trauer des Abschieds geprägt und so zogen wir mit unserem Zug nach einem letzten Bad im Lake McKenzie zurück auf die Fähre und zurück aufs australische Festland. Ein sehr cooler Trip mit sehr coolen Leuten unterschiedlichster Nationen.

Wir wünschen euch allen frohe Weihnachten! Ein weiterer Blockeintrag zum Thema „Australische Weihnacht“ wird in Kürze folgen.

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3 Gedanken zu “Allein unter Dingos

  1. Hallo, ich vermisse ein nächstes Lebenszeichen?
    Hoffe, Dir geht es gut und Du bist gut in 2015 gekommen.
    Auf jedenfall von mir die besten Wünsche und einen guten Start ins neue Jahr weiterhin.
    Übrigens: GANZ, ganz lieben Dank für die tollen Geschenke!!!
    Lieber Gruß,
    Regine

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